HAFEN VIRTSU am Festland Estlands. Erst wieder zurück durch die schmale Rinne am Hafen Kurresare, auf den Steinen stehen die Möven mit ihren Küken und kreischen zum Abschied. Dann segeln wir bei Windstärke 4 vor dem Wind und mit den Wellen, nur im Pullover, an der Ostküste Saaremas hoch (Bäume und Strand, Bäume und Strand) zur Insel MUHU, durch die Suur Strasse (hört sich schmal an, ist es auch) nach Westen.

Und weils so schön war, abends wieder die Überraschung: erst Flaute, dann kommen uns Wellen mit Schaumbergen entgegen mit 18 Knoten Wind, dunkle Gewitterwolken im grellen Sonnenlicht. Wie Fata Morganas stehen seltsame Gebilde im Wasser, die wir erst nicht einordnen können, es sind Häuser und Türme auf so flachen Inseln, dass alles was darauf steht aussieht als ob es „grundlos“ im Wasser steht.
Die riesigen Fähren laufen ein und aus, wir müssen mit Vollgas zwischendurch, hinter dem großen Fährhafen dann, eng um die rote Tonne, knapp vorbei an Steinen und kaum Platz zum manövrieren. Der Schwimmsteg ist viel zu kurz, es gibt aber keine andere Anlegemöglichkeit, scheußlich. Zum Glück ist der Wind wieder eingeschlafen, sonst wäre das Anlegemanöver hier ein Horror. 50 Seemeilen liegen hinter uns. Die ganze Nacht rattern die Autos über die Rampen der Fähren. Wir gehen keinen Schritt vom Schiff, außer um unser Stromkabel vom Mövenkakke-Steg zu holen und das Hafengeld zu zahlen. Wir können hier am frühen Morgen beobachten, wie sich eine Yacht davonschleichen will, aber vom Hafenmeister schon mit gelösten Leinen aufgehalten wird (leider war es auch noch ein deutsches Segelboot). Schnell weg nach