HAAPSALU, nur 34 Seemeilen entfernt, aber die haben es in sich. Erst motoren wir von Tonne zu Tonne im engen Fahrwasser, außerhalb der engen Fahrstrasse betragen die Tiefen laut Seekarte ++ (=Steine) 0,6 – 2,4 Meter. Die Kormorane sind wieder da und baden im Morgenlicht. Kurzarmwetter und zum 1. Mal kurze Hose! Überall stehen die Fata Morganas: Häuser, Bäume, Baumalleen schweben, mit Spiegelbild über dem Wasser. Die Alleen sehen aus wie die Linie bei der Tonaussteuerung. (Es sind in Wirklichkeit ganz flache Inseln: Vainameri, Ahelaid, Korgelaid, Vareselaid, Hanikatsilaid) Plötzlich fliegen noch Tausende von Kormoranen vor den Inseln durch, sieht aus wie ein Gartenzaun davor. Schluss mit Vögel anschauen, die Ansteuerung von Haapsalu wird total nervig, Skipper und Crew sind gereizt. Unsere Wegpunkte liegen erst Kurs Nord, dann SW, dann SO , dann S, dann SO, dann O, die in der Karte eingezeichneten Tonnen fehlen, neben der Fahrrinne liegen lauter Untiefen, die tiefste Stelle in dem harmlos aussehenden großen Gewässer (Steine liegen alle unter der Wasseroberfläche) ist 4 m, also fast eine Badewanne. Die ganze Haapsalu-Bucht ist im Laufe der Zeit versandet, vor dem 17. Jahrhundert war noch ein großer Hafen hier, heute lässt sich der Yachthafen nur noch von Schiffen bis 2,20 m Tiefgang ansteuern. Die Nerven liegen blank, als wir am Steg festmachen, gegenüber liegt Hakkuna Matata, man trifft sich wieder zum gemeinsamen Fußballspiel im estischen Fernsehen des Yachtclubs - Deutschland gegen Costa Rica!