FAHRT NACH PÄRNU ESTLAND am 3. 6., angemeldeter Wind 5 Bf.aus SW. Vorsichtshalber verschreibt mir der Skipper heute eine gelbe Tablette gegen Seekrankheit, denn es gibt wieder eine ruppige Ausfahrt aus dem Hafen, später sind es langezogene hohe Wellen in der Pärnubucht. Das mit der „Seetablette“ lassen wir künftig lieber, mir fallen immer die Augen zu. Der Autopilot tut sich sehr schwer, so müssen wir den ganzen Tag selbst am Steuer stehen. Mittags Mütze über Bord! Wir baumen jetzt das Vorsegel aus und fahren „Schmetterling“ bis zur Ansteuerung in Pärnu, abends um 18.00 Uhr. Heute müssen wir an der Heckboje festmachen, aber der freundliche Hafenmeister von Pärnu ist uns beim Anlegen behilflich und informiert auch den Zoll. Nach 15 Minuten sitzen auch schon 2 Herren bei uns im Boot und füllen ein großes Formular für die Einklarierung aus. Im Hafen liegt noch das Boot DAKLA (Dagmar und Klaus), das haben wir zuletzt in Riga gesehen und der Kat von Dietmar ist auch später noch eingelaufen bei strömendem Regen, irgendwie trifft man sich immer wieder!

Am nächsten Morgen - Regen, Zeit für Schreibarbeiten, danach die übliche Suche nach einem Internetcafe, die gibt es aber in Estland fast an jeder Ecke, selbst im Park von Pärnu gibt`s Anschlüsse. Pärnu wird als die Sommerhauptstadt Estlands bezeichnet mit der Strandpromenade und riesigem Sandstrand. Die Stadt ist grosszügig angelegt, hat alte noble Häuser und auch wieder die farbig angemalten Holzhäuser, dazwischen Parks und Alleen. Manche Strassenzüge sehen aus wie eine Filmkulisse, es müsste nur noch SALOON geschrieben stehen, dann könnte man sich wie in einem Western vorkommen. Pärnu ist eine alte Kurstadt, da kann man heute wie vor 150 Jahren Schlammbäder nehmen. 1764 stiftete Zarin Katharina II. die Katharinenkirche. Sie ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Da das Wetter ausgerechnet in der Sommerhauptstadt nicht mitspielt, brauchen wir Phantasie um das nachzuvollziehen. Im komfortablen Clubhaus im Jachthafen leisten wir noch ein sehr gutes, preiswertes Fischessen. Morgen segeln wir aber wieder weiter