Die Bucht Byviken auf der Insel Holmön ist heute unser Ziel.(20.7.) Wir haben einen Vorwindkurs und können Gerd „Schmetterling fahren“ zeigen, es läuft und läuft, richtig schön heute, dass wir beschliessen weiterzusegeln bis nach Umeau. Ein richtig schöner Segeltag, wenn nicht die Rückenschmerzen von unserem Skipper wären. Wir legen im Hafen Patholmsviken in Holmsund an, 15 km von der Stadt entfernt. Näher kommen wir nicht ran an Umeau, Brücken versperren den Weg hoch auf dem breiten Fluß Umeälven. Im Hafen erlebt Gerd nochmal ein neues Anlegemanöver, an der Boje, er übernimmt die Vorleine, springt vom Bug. Der Abstand zum Steg ist höher als er denkt, und er prellt sich die Ferse.
Am Freitag, 21.7. verlässt uns Gerd mit dem Taxi und wir hoffen, dass ihm die „Segelei“ Spaß gemacht hat. Erlebt hat er in den wenigen Tagen viel, zumindest was Wetter, Wind, Segelmanöver und Anlegemanöver betrifft. Uwe und ich nehmen ein anderes Taxi nach Umeau Sjukhus (Krankenhaus), Akkut Montagening und lassen nach Uwes Kreuz sehen, außer Schmerztabletten bekommen wir aber wenig Hilfe. Schmerzen und Krämpfe werden schlimmer. Kalle organisiert am spätnachmittag noch einen Physiotherapeuten, wir fahren nochmal mit dem Taxi in die Stadt und haben anschließend Hoffnung.
Am Samstagmorgen aber müssen wir den Rettungsdienst rufen. Da der Patient mit der Trage nicht durchs Schiff passt und auch nicht gehen kann, wird er „wachgespritzt“ mit einem wahren Cocktail an Medikamenten, u. a. Morphium. Patient, Sanitäter und ein hilfsbereiter Schwede von nebenan legen die Momo noch von der Boje weg längsseits, damit Uwe besser aussteigen kann und ab geht’s wieder ins Sjukhus. Sie behalten ihn jetzt da und pumpen ihn mit Medikamenten voll. Wenig Änderung oder Besserung, am Montag röntgen sie ihn, aber da sieht man nichts.
die Crew im Uni-Sjukhus
Mein Tagesablauf: mit dem Bus ins Krankenhaus, die kilometerlangen Gänge entlangeilen, Krankenaufheiterung so gut es geht, Mittagessen im Restaurant (zu umgerechnet 6 Euro für das Tagesessen, beinhaltet ist auch Getränk, Salatbuffet, Brötchen, Knäckebrot, Butter und Kaffee), da brauch ich kein Frühstück und Abendessen mehr. Stadt ansehen, abends bin ich einmal bei den schwedischen Nachbarn zum Wein eingeladen, e-mails lesen und beantworten und das gleiche am nächsten Tag. Wie lange noch?