Am Morgen des 18. Juli warten wir auf eine Lücke zwischen den Böen und legen ab zur Halbinsel Bjuröklubb. Mal sehen ob wir es heute schaffen südlicher zu kommen. Wir haben heute achterlichen NW-Wind, Stärke 5 - 6, rauschen vorbei an der flachen Insel Rönnskär mit Leuchtturm und roten Häuschen (war eigentlich unser gestriges Ziel), „schnippeln“ versehentlich eine rote Tonne, bis die aufmerksame Crew merkt, dass wir auf 4,70 m „Un“-Tiefe rumfahren. Unter blauem Himmel, aber über wenig Wasser ist uns heute ein schönes, ruhiges aber dennoch schnelles Segeln vergönnt. Jeder Schwede hat uns den Hafen Bjürobklub in den höchsten Tönen empfohlen, ein 47 m hohes Kap, auf dem der Leuchtturm und eine Wetterstation steht. Früher war Bjüroklub eine Insel, bedingt durch die stärkste Landhebung, die es überhaupt gibt, (in dieser Gegend hier 1 cm pro Jahr) ist die Insel nun mit dem Festland verbunden. Die Einsicht in den Hafen ist uns verwehrt durch die Hafenmole mit Mauer und Bretterzaun.

das Häfelchen von Bjuröklubb - man muss dort gewesen sein

Erst als Momo schon mit dem Bug in der Einfahrt steht, sehen wir das Hafenbecken. Oh Schreck, eine Badewanne! Ein kurzer Steg und da stehen schon 2 Schiffe, die Uferseite flach, da sieht man überall den Grund. Jetzt steht Momo also mittendrin und der „Hafen“ ist voll. Uwe dreht Momo mit vor und zurück im Kreis und wir machen längsseits am schwedischen Schiff fest als "Päckchen". Um ans Ufer zu gelangen müssen wir jetzt über das Deck des schwedischen Schiffes gehen. Die Wassertiefe ist verdammt kritisch, vor allem geht das Wasser weiter zurück, wie man im Hafenbecken erkennen kann. Wir loten nochmal extra mit einer Leine und stellen noch 10 cm "Reserve" fest! Bergsteigen ist jetzt angesagt, zum 47 m hohen Kap hinauf, auf dem auch der Leuchtturm und die Wetterstation steht. Wir genießen die herrliche Aussicht und kehren im Kaffee ein.


der berühmte Leuchtturm von Bjuröklubb
An Bord gibt’s heute Kalles „Barilla Test“, (von Kalle und Isabell neutral verpackte Spagetti, es gilt die Barilla herauszufinden)die schriftliche Doktorarbeit müssen wir aber noch ausarbeiten.



der schmale Rata-Sund, hier gab es 1809 eine erbitterte Seeschlacht zwischen Schweden und Russen

Am 19. 7. morgens stellen wir bei der Ausfahrt aus dem Hafen Bjüroklubb fest, dass das Wasser unter Momo doch nicht ausreicht, wir kratzen ganz leicht über die Kiesel. Wir sind mit 1,65 m Tiefgang, 12 m Länge und 14 Tonnen doch zu groß für dieses "Häfele". Schönes Segeln bei NNW Wind der Stärke 3, bis der Wind mal wieder drehen muss. Jetzt ist Arbeit angesagt, wir kreuzen, Gerd muss das ja auch mal erleben! Der Wind bringt uns schnell nach Ratan, einem kleinen Städtchen an einem schmalen Sund

die Crew in Ratan
Abendstimmung im Norrland