ZUR INSEL SAAREMA, sadam Kuressare. Dietmar hilft beim Ablegen um 20.15 Uhr, tschau, vielleicht sehen wir uns mal wieder in irgendeinem Sadam! Nachdem wir Kihnu hinter uns haben, segeln wir in der immerwährenden Dämmerung (nur im Schiff drin wird es kurze Zeit ganz dunkel) mit Kurs 268 ° durch den Rigaischen Meehrbusen der Insel Saarema entgegen. Untiefen gibt es bis zur Ansteuerungstonne am Morgen um 6 Uhr keine, also entspanntes Segeln mit 5-7 Knoten.
Die Ansteuerung vom Hafen Kuressare zieht sich. Ca.. 3 km davor beginnt eine ausgebaggerte Rinne, der Aushub ist rechts und links aufgeschüttet. An Steuerbord das Schloß, an Backbord Sandstrand mit Schilf, moderne Gebäude in Front, so fahren wir in den großen leeren Yachthafen ein. Der Hafenmeister kommt uns schon winkend entgegen und hilft beim Anlegen, sagt wir sollen nachher in sein Büro kommen. Er hisst solange die deutsche Flagge. Netter Empfang! Kinder fahren im leeren Hafenbecken mit ihren Optis Slalom zwischen den roten Heckbojen. Zwei 13 jährige Buben sind an unserer Momo interessiert, wir zeigen sie ihnen gerne und unterhalten uns auf englisch und deutsch - das lernen sie in der Schule.
Durch die Nachtfahrt haben wir jetzt den ganzen schönen Tag noch vor uns und besichtigen erstmal die riesige Festung von Bischof Albert aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist eine der wenigen ganz erhaltenen Burgen im Balikum. Und wieder werden wir mit der deutschen und russischen Geschichte auf Estland und speziell auf Saarema konfrontiert. Der Ort Kurassare wirkt sehr westlich, lebendig, mit Alleen, Parks, den bekannten baltischen Holzhäusern, auch Gebäude aus dem 15. und 18. Jhd. gibt es zu bestaunen und im Eichamt von 1663 trinken wir ein estländisches Bier. Saarema ist die größte Insel Estlands, da würde auch ein weiterer Hafentag nicht reichen, sie anzusehen, so entschließen wir uns Strecke nach Norden gutzumachen und legen am 8. 6. um 9.00 Uhr ab