Visby auf Gotland immer weiter nach Norden und Osten! Der Schlag wird lang, ueber 50 Seemeilen, deshalb stehen wir um 6.30 Uhr auf ( um 4.00 Uhr wird es jetzt hell) und wollen weg, ohne Fruehstueck. Bei Punkt „Wasserfilter“ unserer Checkliste gibt’s eine Ueberraschung, ein Fisch schwimmt drin wie im Aquarium. Er wird natuerlich gerettet und schwimmt wieder im Hafenbecken von Byxelkrok. Auch Segel setzen nuetzt nichts, es geht kein Lueftchen, wir schaukeln 8 Stunden lang unter Motor in der Duenung. Von weit her sehen wir schon die in den Hang hinein gebaute Stadt mit ihrer dominierenden Kirche. Im Hafen von Visby stehen zwei riesige Faehren, ein Kriegsschiff und der Gaestehafen ganz hinten ist leer, nur Bojen zum Festmachen sind ausgelegt. Aber die Plätze sind uns zu kurz, deshalb machen wir längsseits fest und breiten uns über 3 Bojenplaetze aus - wir sind wieder die Ersten.
Visby ist eine alte Hansestadt und gehoerte im 12. und 13. Jh. zu einer der bedeutendsten Staedte im Ostseeraum. Auf engstem Raum koennen wir Backsteinarchitektur aus dem Mittelalter, Handelshaeuser mit Treppengiebel und kleine einfache Haeuschen aus Holz mit schwarzem Teer angepinselt bestaunen, ebenfalls 13 (dreizehn) Kirchenruinen, 1 ganze Kyrka, St. Maria,aus dem 13. Jh., sie steht auf einem Kalksteinsockel und hat 6 Türme. Die ganze Altstadt ist umgrenzt von einer Ringmauer, 3,4 km lang und 11 m hoch mit 3 Haupttoren und 36 Türmen.
Wir haengen noch einen Tag dran und besichtigen das Laensmuseum mit den Wikingerschaetzen, vor allem den Spillingschätzen (in Säcken zu je 20 kg wurden hier Münzen und Schmuck gefunden). Insgesamt wurden tausende Kilo Schätze überall auf Gotland gefunden. Aussergewoehnlichen gut erhaltene Bildsteine von 600 v.Chr. bis zu den Winkingern, stehen toll präsentiert in einer Halle. Auf diesen Steinen wurden frueher Geschichten oder Beschreibungen zu Personen geritzt und dann bunt bemalt.