Um 10 Uhr am 7. Mai dümpeln wir in der Restdünung von gestern unter Motor los. Die Momo schaukelt links – rechts – vor – links – links – vor - rechts – rechts usw. - zur Verdauung des Fühstücks nicht so optimal.


Dann kommen wir in die Schären der Hanö Bukt, jetzt heisst es Seekarten abarbeiten, wir haben die jeweilige Karte auf dem Cockpittisch festgelascht und haken Steine, Felsen,Tonnen und Inseln ab, sonst verirrt man sich hier total. Lauter fremdklingende Namen wie Insel Sjö rechts, Nästenö links, links Bake (das ist eine Markierung, aus Steinen meistens, die gibt’s ja hier genug), nach Nästenö rechts Tonne, rechts Insel Bokö im Matviksfjord, zwischen Boköre und Farö urch dann links in Bokofjärden, rechts Spjutsö, Insel, links Kajsk, Stein – usw. usw., so geht’s den ganzen Tag, bis wir unter voller Konzentration unsere Insel gefunden haben, Karön.

Sie ist noch kleiner als die gestrige und sie gehört uns heute allein. Wir wandern sie diagonal und ringsum ab. Die Insel steht, wie auch alle anderen in Schweden (auch die Insel Christionsö) auf einem Erdsockel, der zu den ältesten Europas gehört, der sich aus Vergletscherung, Druck, Geschiebe und Landhebung entwickelt hat. Deshalb sind sie alle in der Mitte erhöht und fallen zum Ufer hin ab. Die Insel Karön ist 800 x 300 m gross, darauf ein paar schöne Villen mit Türmen, mehreren Giebeln mit extra Saunahäuschen und Bootshaus, aus Holz natürlich und in den in Schweden üblichen Farben rot, blau und gelb gestrichen. Niemand ist jedoch auf de Insel, es sind nur Feriendomizile. Wir dürfen überall herumstreifen, angeln, Beeren pflücken, weil in Schweden das Jedermannsrecht herrscht, vor geht jedoch das Recht, dass die Bewohner ungestört bleiben müssen. Die Landschaft ist wildromantisch, in der Mitte der Insel ein Wald mit lauter weissen Buschwindröschen, die üblichen grossen Kullersteine (die ganzen Insel steht auf so einem grosse ), Farne, am Ufer Schilf, also Landschaft pur, eine kleine Schlange geniesst auf einem Stein die warme Sonne. Ja, endlich ist es warm und wir können im Cockpit nachtessen und der untergehenden Sonne zusehen.
Fortsetzung folgt