10 Stunden später, Bornholm, der Hafen Rönne. Bei Nebel und Regen sieht es aus wie jedes Ufer, schade. Morgens gehen wir erstmal ins Internetcafe. Dort sind auch die Spielmaschinen – ein paar Jungs spielen todschiessen - schon früh im Einsatz. Im Ort gibt’s noch ein paar alte hübsche Häuschen, die im Krieg nicht zerstört wurden.

Wir legen nachmittags noch ab und fahren an der Westküste hoch bis Hammerhavnen: Das ist ein ganz kleiner Hafen und nur noch ein weiterer Segler liegt hier. Riesige Granitblöck liegen auf dem Kai, die werden irgendwann weiterverfrachtet, hoffentlich nicht morgen.Wir sind in der landschaftlich schönsten Ecke von Bornholm, Granit-Steilküste, schönes Wetter und so wandern wir noch zu den Granitfelsen, dem Steinbruch und zum Leuchtturm Hammeren hoch. Unterwegs im Wald finden wir Bärlauch massenweise. Der kommt mir für die Bordküche sehr gelegen, also pflücken. Bis spät abends schneiden der Skipper und der Smutje Bärlauch und machen daraus Pesto (mit Pinienkernen, Öl und Parmesan), ausserdem noch Bärlauchbutter.

Wir bleiben noch einen Tag in Hammerhavn, fahren mit dem Rad zum Steinbruchmuseum - Wahnsinn wie die Menschen z. B. die Pflastersteine von Hand geklopft haben – und durch einen ganz idyllischen Wald zur Festung Hammershus aus dem fühen Mittelalter.Es ist der grösste Ruinenkomplex des Nordens aus dem 13. Jahrhundert - gigantische Sicht aufs blaue Meer ringsum, auch zu unserem Hafen hinunter. Dann fahren wir zur NO-Küste rüber, nach Allinge, einem Hafenstädtchen mit alten Fachwerkhöfen. Der Hafen ist winzig und wie fast alle Häfen in Bornholm in den Granit gesprengt.

Nun kommen wir nach Sandvik - es wirkt sehr mediteran, ist an den Hang gebaut, mit kleinen Läden, Kneipen und Räuchereien. Wir müssen in der Fischäucherei mittagessen, sie ist so originell mit der Sandterasse. Wir finden die Felsritzereien von 900 vor Chr. in Madsebakke. Zurück fahren wir durch den Wald und an Seen und Steinbrüchen vorbei. Unterwegs wieder was zur Verfeinerung der Bordküche gefunden, wilden Schnittlauch.