

Wir verlassen Kornwestheim am Sonntag 2. April um 8.00 Uhr und holen unseren Freund Adolf in Oberstenfeld ab. Er will uns helfen „Momo“ klarzumachen für unseren
Ostseetörn.
Nach kurzem Zwischenstopp in Annis berühmtem Kiosk vor den Ochseninseln in Dänemark treffen wir unser Schiff wohlbehütet im Winterlager Soeholm in Egernsund an, genau wie wir sie im Herbst nach 14-tägiger Arbeit verlassen haben: frisch gestrichen ... - perfekt vorbereitet. Zum Glück, jetzt wäre es viel zu kalt für diese Arbeiten, letzte Woche war sogar noch Eis auf der Ostsee.
In der Nacht regnet es in Strömen, Montag morgen hängt Momo am Krahn ... und schwimmt!
Jetzt noch Mast aufstellen und eine VW-Bus-Ladung Gepäck im Schiff verstauen.
Dazu fahre ich den Campingbus ans Ufer rüber und sehe belustigte Gesichter, nur Adolf ist entsetzt, denn ich ziehe unser Landstromkabel hinter mir her. Ich wage mich kaum umzusehen – Steht der Verteilerkasten noch? Hatte Glück, unser Adapter diente als Sollbruchstelle und hängt unbeschadet am Kasten.
Eine schwierige Aufgabe diese Massen an Material und Proviant zu verstauen.
Wir verbringen die erste gemütliche Nacht an Bord, aber nur weil unsere Heizung super funktioniert.
Beim Anschlagen der Segel am nächsten Morgen weht ein eisiger Nord/West-Wind. Uwe und
Adolf fahren mit dem Schiff los und wollen die Brückenöffnungszeit um 16.00 Uhr schaffen,
sie sind zu früh dran, aber - war es die Flagge N ? - die Brücke öffnet sofort, toll! Adolf meint er sitzt auf einem Pferd, es geht auf und ab, Windstärke 6-7 und meistens gegenan, in Böen bis 8. Es wird ein Kälte-Härtetest. Fast 3 Stunden später erwarte ich die Zwei am Steg in Flensburg mit mitgebrachtem Beafburger von Annis Kiosk und einer Palette Tuborg. Hafenmeister Peter Holt kommt auch zur Begrüßung und wir freuen uns, wieder im Heimathafen Sonwik zu sein, freuen uns auf eine heiße Dusche und ein schönes Bier an Bord.
Mittwoch 5.4. gibt’s zum Vesper Fisch von der Fischperle und eine Arbeitsliste wird
erstellt. Erledigt haben wir heute: Fender an der Tankstelle aufgepumpt, repariertes Gross
abgeholt, Bilgepumpe in Ordnung gebracht u.v.m.. Flocki (Elektriker) war an Bord, bzw.
gekrümmt in der Backskiste und hat die Verkabelung vom Windgenerator, Tröte, Radar und UKW-Antenne geordnet und angeschlossen. An Bord herrscht das übliche Arbeitschaos. Das Gross anzuschlagen lässt das wechselhafte Wetter nicht zu: Wolken, Regen, Sonne, Graupel
und 0 Grad.
Ich kehre alle halbe Stunde den Schneematsch von Bord wegen der Rutschgefahr. Das wechselhafte Wetter wird uns zu blöd und wir stellen die Kuchenbude auf. Jetzt scheint die Sonne und wir messen in unserem „Wintergarten“ 16 Grad beim Sun Downer Bier mit Maultaschensuppe in sämiger Kartoffelbreibrühe mit frischem Schnittlauch. Der Basilikumtopf ist heute an Bord erfroren!!
Donnerstag und Freitag bleibt das Wetter winterlich, so dass wir die dumme Idee,
segeln zu wollen wieder verwerfen. Wir haben auch noch Arbeit: 350 kg Blei aus dem Vorschiff räumen, rutschfeste Matte darunter, wieder einräumen, Holz von Baumarkt besorgen und einen Deckel darüber anpassen. Uwe muss mit Bootsmannstuhl auf den Mast, da wir
vergessen haben den Radarreflektor anzubringen. Anscheinend ist es noch windiger da oben.
Reffleinen einziehen, Lüftungen gangbar machen, Fenderbrett beim Schreiner nach unseren
Angaben bestellen, Batterien checken, Backskiste aufräumen, abends Karten berichtigen und
Uwe befasst sich mit der Kurzwelle und piepst rum.
Samstag regnet es, kalt. Wir kaufen noch alles ein was uns einfällt, da Adolf morgen mit unserem Bus heimfährt. 25 Stück 6-er Packs Bier verstaut. Abends zu wunderschönem Essen eingeladen bei Birgit und Peter in Glücksburg.
Sonntag: Tag und Nacht sehr stürmisch, harte Böen
Montag: Kiel Radio montiert Kurzwellenfunkgerät und Flocki einen neuen Wasserstandanzeiger
für den Trinkwassertank.
Dienstag: Takel und Spleißarbeiten, Epirb montiert, Ankerwinsch gewartet.
Jetzt müssen wir noch unseren Trinkwassertank sanieren und die Steuerung für den Autopiloten wieder einbauen und dann kann`s hoffentlich bald losgehen!!