Am 12. 7. abends scheitert unser Versuch Kemi zu verlassen immer noch am starken Wind und den Wellen, die nunmehr seit 4 Tagen ungeschützt in den Hafen brettern.
Am 13. 7. um drei Uhr früh reißt mich der Skipper aus dem Schlaf: „Wir legen ab“!! Der Starkwind schläft noch. Innerhalb von zehn Minuten sind wir weg, ohne Frühstück, mit Ziel Haparanda oder, wenn möglich, noch weiter zur schwedischen Ostküste. Wir segeln durch das betonnte Fahrwasser bei Windstärke 4 aus Süd-Südwest. Es gibt ein sparsames ungemütliches Frühstück mit Müsli und Schnellkaffee. Bereits um 5.00 Uhr erreichen wir die schwedische Grenze, die mitten im Fahrwasser von Tornio verläuft. An vielen Küstenstädten Finnlands, alle mit rauchenden Kaminen und Stahlwerken, sind wir vorbeigesegelt, Tornio ist die letzte. Wir tauschen die finnische Gastlandflagge gegen die Schwedische aus.
zuviel Morgenrot bei der Ausfahrt aus KemiTornio, der letzte finnische Hafen bleibt an Steuerbord
An steuerbord liegt jetzt Haparanda, der nördlichste Punkt in der Ostsee. Wir entschliessen uns aber weiterzusegeln, da der Hafen nicht sehr geschützt ist und der Wetterbericht für heute wieder Starkwind versprochen hat. Wir laufen deshalb so schell es geht (nehmen zu den Segeln noch den Motor dazu) durch das dunkelblaue Ostseewasser, vorbei an dicht bewaldeten Ufern, dem nächsten sicheren Hafen zu - Batskärnes.
Der Wind wird immer unangenehmer, Süd mit 6 Beaufort und eine Bö nach der anderen drückt uns in Seitenlage, aber wir schaffen es, dank dem frühen Aufstehen. Es ist ein total verrücktes Wetter, tagelang jetzt Starkwind in den Bottenviken. Wir erreichen den sicheren Hafen Batskärnes früh morgens um 9.30 Uhr. Im Hafen schlafen alle noch, wir jedoch haben unser Tagespensum hinter uns, rechtzeitig, denn jetzt legt der Sturm noch einen drauf.
einer unserer wenigen Regentage - stimmt also mit dem Morgenrot